AUSSTELLUNG No. 1 - 2019

„Gendertrouble‘‘

  gedruckt gezeichnet gemalt 

Eine   Ausstellung   der   Ingeborg   Leuthold   Stiftung
kuratiert von Michaela van den Driesch
Zu   Gast   in   der   Galerie   SALON   HALIT   ART  Kreuzbergstr.   72   –   10965   Berlin

Vernissage am 7. März um 18.00 Uhr

  Finissage am 22. März 2019 um 16.30 Uhr  
mit   den  Künstlerinnen    Ingeborg   Leuthold-Hosaeus   &   Deborah  Schmidt    

Teilnehmer am Tag der Druckkunst 15. März 2019 

Liebespaare

Ingeborg Leuthold-Hosaeus

Hortensie und der Paradiesvogel

Ingeborg Leuthold-Hosaeus 

Hortensie und der Verschleierte

Ingeborg Leuthold-Hosaeus 

Good. Evil. Bravo!


Cornelia Renz

Good. Evil. Pfui!


Cornelia Renz

Zungengeflüster

Deborah Schmidt

Gendertrouble

Deborah Schmidt

Niemals zuvor in der Geschichte konnte sich Macht im menschlichen Körper so schnell ausbreiten, wie es in unserem digitalen Zeitalter auf der ganzen Welt und in allen Herrschaftsstrukturen möglich geworden ist. Durch die mediale Beeinflussung  des Denkens und Handelns sind vorgegebene Strukturen des Establishments mittlerweile im menschlichen Körper physisch eingeschrieben und fest verankert. Gesellschaftliche Realitäten lassen sich mühelos am Äußeren und in der Körpersprache ablesen und haben Stigmatisierungen und Ausgrenzungen zur Folge.
In der Ausstellung „Gendertrouble“ werden vertraute Geschlechter- und Rollenbilder hinterfragt.  Es werden Menschen gezeigt, die demonstrativ in Habitus und Gestus vom Mainstream unterschieden sind. Die Werke von Ingeborg Leuthold-Hosaeus, Cornelia Renz und Deborah Schmidt sind Arbeiten dreier Künstler*Innen Generationen, die sich nicht nur durch verschiedene künstlerische Werkprozesse, wie unterschiedliche malerische und zeichnerische Setzungen, tradierte und digitale Druckkunst unterscheiden, sondern vor allem durch differenzierte Sichtweisen auf den menschlichen Körper.

Ingeborg Leuthold-Hosaeus (* 1925):
Greift in ihren Bildern den Wunschtraum vom Geschlechtertausch mit grosser Sensibilität auf. Sowohl in ihren Ölbildern - angelehnt an den Stil der Neuen Sachlichkeit - als auch in den farbenfrohen, aquarellierten Linol-Drucken gelingt es ihr, die innere Vereinsamung der dargestellten Akteure im Gegensatz zu deren aufreizenden, schrillen Verkleidungen sichtbar zu machen. Menschen, die in der Vergangenheit vom öffentlichen Bewußtsein weitestgehend ausgegrenzt wurden und im Alltag auf eine breite Abwehrfront stiessen, werden in großformatigen Portraits gewürdigt und in den kulturellen Diskurs einbezogen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingeborg_Leuthold)

Cornelia Renz (* 1966):
Dekonstruiert in ihren „bildnerischen Untersuchungen“ die Wurzeln der Vorstellungen von weiblichen Vorbildern und männlichen Realitäts-Konstrukten. Mit der Technik des Zeichnens - Pigmentstift auf zwei Scheiben Acrylglas und kolorierten Linol- und Holzschnitten – übernimmt sie nicht nur Symbole und Symptome des männlichen Begehrens in ihren Bildern, sondern sie spiegelt in ihren großformatigen Werken deutlich wider, dass gesellschaftlich etablierte, rhetorische Strategien nicht auf körperlichen Grundlagen basieren, sondern Formen von ästhetisierter Macht-Repräsentationen sind. (www.corneliarenz.info)

Deborah Schmidt (* 1983):
Stellt in ihrer figürlichen Malerei und in Digitaldrucken widerständige Körper der queer-feministischen Körperpolitik der Gegenwart in den Mittelpunkt. „Im Spannungsverhältnis von Ernsthaftigkeit und einem Hauch von Humor“ unterläuft sie den passiven Objektstatus herkömmlicher Körperrepräsentationen, indem die von ihr dargestelltenMenschen selbstbestimmt mit- und untereinander agieren - sich in der Darstellung aber dem heterosexuellen, zweigeschlechtlichen Normativ widersetzen. (www.deborahschmidt.de)

Begleitend zur Ausstellung „Gendertrouble“ finden 2 Lesungen statt:

Freitag 15 März 2019 - 18.00 Uhr

liest der Autor Jack Lund
aus seinem Debütroman:
Über den Wolken - einer Geschichte über Liebe, Freundschaft und Genderchaos. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit jeder Menge Humor nimmt er die Zuhörer mit auf eine Reise jenseits in Stein gemeißelter Geschlechter- und Rollenidentitäten:

Frau?-Mann?-Alien? – irgendwo inmitten dieser Gemengelage befindet sich der Transmann Joshua Hunter, als er sich in den machohaften Kampfpiloten Jacob verliebt. Jacobs heteronormative Welt gerät daraufhin ins Wanken. Für Männer hat er sich bisher noch nie interessiert- und dann ist plötzlich auch noch ungeplant seine Verlobte schwanger...
(www.authorjacklund.com/gendertrouble_lesung-berlin)

Freitag 22. März 2019 - 18.00 Uhr

liest die Autorin Heli Ihlefeld
aus ihrem Buch:
„Auf Augenhöhe – oder wie Frauen begannen, die Welt zu verändern“
Als politische Journalistin interviewte sie in den Gründerjahren der Bundesrepublik Politgrößen ihrer Zeit: Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Carlo Schmidt, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Willy Brandt und Helmut Schmidt. Als sie Pressesprecherin von Bundestagspräsidentin Annemarie Renger wurde, machte sie von nun an Frauenpolitik und die Überwindung des männlichen Systems zu ihrem Thema. Als Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Bundespost und später der Stabsstelle Gleichberechtigung der Deutschen Telekom begann sie sich für eine Unternehmenskultur auf Augenhöhe zu engagieren.

Heli Ihlefeld erzählt ihr Leben – das Leben einer mutigen Frau , die sich in einer Männerwelt zu behaupten wusste und die Gleichstellung von Frauen in großen deutschen Konzernen während ihrer Amtszeit zur Realität werden liess.
(http://heli-ihlefeld.de)

www.ingeborg-leuthold-stiftung.com

Ingeborg-Leuthold-Stiftung zu Gast
in der Galerie „Salon Halit Art“’
Kreuzbergstrasse 72
10 965 Berlin


Vernissage - 7. März 2019

Finissage - 22. März 2019